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Das Dschungelbuch

Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des ,,Aufholpakets".

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ab 6 Jahren

Es spielt: das Ensemble der Kulturbrigaden • Regie: Rada Radojčić• Musikalische Leitung: Dixon Ra• Kostüm & Bühne: Anna Hörling /P&N Radojcic

Choreographie: Björn Leese

Ob durch den Disney-Film, die TV-Serie oder das Originalbuch des Briten Rudyard Kipling, „Das Dschungelbuch” ist eins der bekanntesten Jugendbücher weltweit. Der kleine Mogli ist ein Menschenkind, das im Dschungel aufwächst, von Wölfen aufgezogen und angepasst an sein tierisches Umfeld. Doch seine besten Freunde, der Panther Baghira und Balou, der Bär, halten es für besser, Mogli zurück in die Menschenwelt zu bringen. Das Dschungelbuch handelt von den Abenteuern dieser Reise und dem ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur.

Mogli trifft auf eine Horde Affen, die lispelnde Schlange Kaa und den gefährlichen Tiger Shir Khan. In der Inszenierung der Kulturbrigaden kann man sich auf Gesangs- und Tanzeinlagen freuen, denn die Choreographie übernimmt u.a. der international agierende Choreograph Björn Leese. 

Was Dortmunder Jugendliche von Wölfen gelernt haben: 

Stärke in der Gemeinschaft und niemals aufgeben.

 

Die Zeit der Corona-Pandemie ist an niemandem spurlos vorüber gegangen. Besonders Kinder und Jugendliche zählen

zu den Leid tragenden, wenn es um psychische Folgen vonIsolation und Kontaktbeschränkungen geht.

Infolgedessen hat die Bundesvereinigung für kulturelle Kinder und Jugendbildung (bkj) ein Corona-Aufholpaket geschnürt, das

Kindern und Jugendlichen ermöglichen soll, die Pandemie durch kreative Schaffensprozesse zu verarbeiten.

Dank dieses Förder-Programms entwickelte Rada Radojčić diverse Workshops zum Thema „#held:innen“ für junge Teilnehmer:innen, u.a. Rollenfindung durch die Tierübung, entwickelt von Regie-Ikone und Stanislawski-Schüler Lee Strasberg.

Hierbei ist es wichtig, sich wirklich in ein bestimmtes Tier hineinzuversetzen. Welche Eigenschaften hat es? Wie bewegt es sich?

Was treibt es an? Und das dann auf die Schauspielrolle zu übertragen. Die Jugendlichen waren dermaßen begeistert, dass sie ihre Erfahrungen in ein Stück einbringen wollten. Sie entschieden sich für Rudyard Kiplings Jugendbuchklassiker „Das Dschungelbuch“ und brachten ein beeindruckendes Ergebnis auf die Bühne des Theaters Fletch Bizzel. In der Premiere am 18. November und zwei weiteren Vorstellungen in Folge zeigte das junge Ensemble der Kulturbrigaden eine zeitgemäße Version mit poetischen Bildern, rührenden Augenblicken, einer spannenden Erzählstruktur und emotionalisierenden Sound- und Musik-Effekten, die von Dixon Ra arrangiert worden sind. Die fantasievollen Kostüme und das stilisierte Bühnenbild, welche in Gemeinschaftsarbeit mit Anna Hörling entstanden, wurden mit Hilfe von phloreszierender Farbe zum Sinnbild für den Großstadt-Dschungel einer heutigen Jugendkultur, in dem es roh zugeht, wo aber auch Platz für Humor und Selbstkritik bleibt.

Die Tierübung von Strasberg, die die Grundlage der Rollenfindung darstellte, wird von den jungen Darstelleri:nnen auf den Punkt gebracht: Nikke Wächter nimmt man den alternden, von Rache getriebenen Tiger Shir Khan vorbehaltlos ab. Das gilt auch für die Opponenten, den geschmeidigen Panther Baghira (im Matrix-Trinity-Style Dzaki Radojčić) und den gutmütigen Bär Balou, der nicht aus seiner Haut kann, dargestellt von Mika Kuruc.

Sie verschmelzen mit ihren tierischen Rollen, was auch beim Publikum ankommt. Immer wieder erklingt Szenenapplaus, u.a. nach dem grandiosen Auftritt von Annika Czaia als Schlange Kaa, die nicht nur die Tiere auf der Bühne, sondern auch alle Zuschauenden in ihren Bann zieht.

Welches Gruppenverhalten Wölfe, Elefanten, Affen oder Geier an den Tag legen, veranschaulichen herrlich erfrischend Milena Roganovic, Jamie Neumann, Hanna Christgen und Robin Galik durch Spiel, Gesang und Tanz, aber als allergrößte Überraschung stellte sich Hauptdarstellerin Freya Erdmann heraus. Für die Rolle des Menschenkindes Mogli, das im Dschungel aufwächst, war eigentlich Ida Ettinger vorgesehen. Sie erkrankte jedoch einen Tag vor der Premiere, und zwar genau an dem Schreckensgespenst unserer Zeit, Corona. Innerhalb von 24 h sprang das Ensemble-Mitglied ein, lernte die gesamte Rolle und versetzte sich in das Kind, das auf dem Weg zum Erwachsen werden seine Familie und Freunde verlassen muss, und dabei sich selbst finden und die richtigen Entscheidungen treffen. 

Was kann man mehr von jungen Menschen lernen, als dass es wichtig ist, in Krisenzeiten zusammenzuhalten und seine Stärken und Schwächen zu kennen, echte Held:innen…

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